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Ergebnisse 2010, Teil 1


Hier möchte ich vor allem die Ergebnisse der Aufzucht des vergangenen Jahres dokumentieren. Ich werde zwar auch weiterhin Falter aufziehen, doch davon nur berichten, wenn etwas wirklich Interessantes passiert. Geschlüpfte und flugbereite Falter werden (mit Ausnahme des Kleinen Nachtpfauenauges) sofort in die Freiheit entlassen.


6. April 2010

Als erster heuriger Falter ist der Schwarzfühler-Dickleibspanner (Lycia hirtaria), ein Männchen, geschlüpft:



Schwarzfühler-Dickleibspanner (Lycia hirtaria)


15. April 2010

Heute ist die Zweifleck-Kätzcheneule geschlüpft:



Zweifleck-Kätzcheneule (Orthosia munda)


18. April 2010

Am Nachmittag fand ich in einem unserer Brennholzstapel die folgende, in Holzspänen eingesponnene Puppe:



Ich vermute, dass es sich um einen Spanner handelt. Die Puppe lagert jetzt in Holzspänen bzw. in Resten ihres ehemaligen Kokons im Aufzuchtskasten. Ich bin gespannt, was daraus wird.


30. April 2010

Nun ist ein Saturnia-pavoniella-Weibchen geschlüpft. Leider schaffte es nicht ohne meine viel zu spät erfolgte Geburtshilfe, aus dem Kokon zu schlüpfen. Durch zahllose Versuche war der Thorax nackt geschuppert, auch konnte das Tier die Flügel nicht mehr entfalten:




Missglückter Schlupf eines Saturnia-pavoniella-Weibchens

Nach diesem traurigen Erlebnis öffnete ich die anderen fünf Kokons am "Sollausgang" mit einer Nagelschere etwas, in der Hoffnung, dass so etwas nicht noch einmal passiert:



Aufgeschnittener Kokon eines Weibchens


1. Mai 2010

Eigentlich dachte ich, dass heute meine ersten Aurorafalter schlüpfen würden, aber die lassen sich Zeit.

Statt dessen schlüpften gleich zwei weitere Saturnia-pavoniella-Weibchen, die sich dank der vergrößerten Öffnung im Kokon mühelos entwickeln konnten:



Teilbild 1: Die Puppe öffnet sich, Teilbild 2: Der Kopf ist sichtbar, Teilbild 3: Das Tierchen ist geschlüpft.



Dasselbe Weibchen 2 min. (links) und 5 min. (rechts) nach dem Schlupf



Das heute zuerst geschlüpfte Weibchen am Nachmittag - ein wunderschönes Tier!

Meine Konsequenz aus dieser Geschichte: Nie wieder werde ich Raupen unbekannter Herkunft (möglicherweise gar aus Inzucht-Kulturen im einschlägigen Handel) heranziehen. Dass es ein Nachtpfauenauge nicht schafft, ohne Nachhilfe aus dem Kokon zu schlüpfen, ist m.E. ein Zeichen von Inzucht. So, wie die Kokons gebaut waren, wäre ohne meine Korrektur per Nagelschere nicht einem einzigen Falter der Schlupf gelungen, dafür war der Ausgang viel zu fest versponnen. Selbst mit der Schere hatte ich Mühe, die Öffnung zu erweitern.

Nachtpfauenaugen besitzen keine Fresswerkzeuge und bauen ihren Kokon i.d.R. so, dass die Öffnung des kürbisförmigen Kokons nach dem Schlupf mühelos verlassen werden kann. Die sehr kurze Existenz als Falter dient ausschließlich der Fortpflanzung. Die Tiere leben von ihren Reserven, die sie während der Raupenzeit gesammelt hatten. Die Weibchen sind wenig mobil und sitzen bis zur Paarung an einem geschützten Ort, wo sie die Männchen mit ihren ausgestülpten Duftdrüsen anlocken. Paarungswillige Männchen nehmen den Geruch über etliche Kilometer wahr und folgen ihm. Nach der Paarung sucht sich das Weibchen eine geeignete Stelle für die Eiablage (Raupenfutterpflanze).

Mein gestern geschlüpftes, verstümmeltes Weibchen hatte am späteren Nachmittag jedenfalls schon mal einen Partner gefunden. Es ist wahrscheinlich ein Saturnia-pavonia-Männchen:



Paarung


2. Mai 2010

Morgens fand ich an Löwenzahn das Gelege mit über 80 Eiern:




Am heutigen, ziemlich kalten und verregneten Tag ist kein weiterer Falter geschlüpft. Wer Falter großzieht, muss geduldig sein.

Inzwischen weiß ich, dass die Eier meiner Tiere einem Internet-Handel entstammten. Sie wurden als "Saturnia pavonia" verkauft. In Wirklichkeit handelt es sich um fragwürdige Kreuzungen zweier Saturnia-pavoniella-Sippen. Deshalb werde ich obiges Gelege behalten und die weitere Entwicklung beobachten. Die anderen Gelege meiner begatteten Weibchen werden vernichtet. Die beiden Männchen, die möglicherweise erst nächstes Jahr schlüpfen, werden aus Naturschutzgründen auf keinen Fall in die Freiheit entlassen.

Über die Vermehrungsfähigkeit der Hybriden S. pavonia X S. pavoniella gibt es unterschiedliche Aussagen. Teils wird geschrieben, die weibliche Nachkommenschaft sei grundsätzlich infertil, teils heißt es, dass ein Teil davon nicht mehr fortpflanzungsfähig sei.

Sollten aus den Eiern  tatsächlich Raupen schlüpfen, werde ich einen Teil der Forschung überlassen, sofern man interessiert ist.


4. Mai 2010

Endlich ist der erste Aurorafalter (Anthocharis cardamines) geschlüpft ! Leider sah ich den Falter erst, als seine Flügel bereits entfaltet waren:





Knapp drei Stunden später ist der hübsche Bursche abflugbereit.



--> Fortsetzung



 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)