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25.05. bis 03.07.2009

Durch die erfolgreiche Schwalbenschwanz-Aufzucht auf den Geschmack gekommen, habe ich Ende Mai 2009 damit begonnen, mehrere Raupen aufzuziehen.

Der Großteil der in meine Obhut genommener Raupen entstammt den Mahdwiesen, die sich an zwei Seiten (Norden und Osten) unserem Garten anschließen. Die Bauern hatten Mitte Juni 2009 mit "Heumachen" begonnen, d.h. die gefundenen Raupen hätten die Mahd sehr wahrscheinlich nicht überlebt.

Es handelt sich um folgende Arten (Stand: 19. Juni 2009):

- Vanessa cardui - Distelfalter (8 Raupen)
- Anthocharis cardamines - Aurorafalter (5 Raupen)
- Amphipyra tragopoginis - Dreipunkt-Glanzeule (1 Raupe)
- Melitaea cf. athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter (1 Raupe)
- Lycia hirtaria - Schwarzfühler-Dickleibspanner (1 Raupe)
- Apamea scolopacina - Bräunlich-gelbe Grasbüscheleule (1 Raupe)
- Saturnia pavoniella - Südliches kleines Nachtpfauenauge (6 Raupen)
- Papilio machaon - Schwalbenschwanz (1 Raupe)
- eine unbekannte Eulenraupe (siehe Foto).



Die Raupen des Südlichen Kleinen Nachtpfauenauges entstammen als einzige nicht dem Garten bzw. dessen direkter Umgebung, sondern wurden mir von einem anderen Züchter zugeschickt. Da bei uns sowohl Saturnia pavoniella als auch Saturnia pavonia existieren sollen, werde ich die geschlüpften Falter (wie alle anderen auch) in die Freiheit entlassen.

Vanessa cardui wird heuer noch schlüpfen, Papilio machaon vermutlich ebenfalls.

Bisher hatte ich alle Tiere provisorisch in verschiedenen Behältnissen untergebracht, was ihnen offensichtlich nichts ausmachte. Am 21.06.09 wurde ein geräumiger Zuchtkasten fertiggestellt, in den alle Raupen mit Ausnahme der Distalfalter-Raupen (Vanessa cardui) umgezogen. Die Distelfalterraupen verblieben auf Disteln im Garten bzw. in eingetopften Disteln auf der Terrasse. Distelfalter sind ortsfest, d.h. sie verlassen ihre Futterpflanze fast nie. Meist verpuppen sie sich auch daran. Oft fressen diese Raupen tagsüber kaum, sondern bleiben in ihrem Gespinnst verborgen, um sich nachts den Bauch vollzuschlagen. Diese Strategie schützt die Tiere vor Parasiten und Fraßfeinden.




Der Topf mit drei Distelfalter-Raupen

Das Grundgerüst des Raupenkastens ist ein fertiger, unbehandelter Massivholz-Regalbausatz vom Baumarkt. Ursprünglich als 160 cm hohes Regal gedacht, wurde es auf 80 cm gekürzt. Die übrig gebliebenen Hölzer dienten dem Bau der Fronttür. Die Seiten wurden mit anthrazitfarbener Fliegengaze verschlossen, ebenfalls der Türrahmen. Zum Schutz der Raupen wurde das Scharnier außen angebracht. Verschlossen wird die Tür durch einen Magnetverschluss.



Der Raupenaufzuchtskasten mit den ersten Pflanzen

Die meisten Futterpflanzen im Kasten befinden sich in Blumentöpfen. Hier muss nur gegossen werden. Die Töpfe sind so nah aneinandergestellt, dass die Raupen von Topf zu Topf kriechen können. Nur die Weiden für die Raupen das Nachtpfauenauges und die frischen Blütenpflanzen für die Raupe der Dreipunkt-Glanzeule (Amphipyra tragopoginis) sind in Gefässen mit Wasser untergebracht und müssen regelmäßig erneuert werden. Hierfür verwende ich Joghurtbecher mit transparentem Deckel. Im Deckel befinden sich mehrere ca. 5-7 mm weite Löcher, in welche die Futterpflanzen hineingesteckt werden.


28. Juni 2009

Die Melitaea-Raupe ist tot. Ich habe keine Ahnung, was ihr fehlte. Parasitiert war sie nicht, die falsche Raupennahrung hatte sie ebenfalls nicht. Heute früh lag sie tot am Boden. Ich entfernte sie aus dem Kasten. Eine Aurorafalter-Raupe hat sich heute früh verpuppt. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass sich diese Raupen zwecks Verpuppung einen Pflanzenstängel aussuchen, da die Puppe einem Pflanzenteil verblüffend ähnlich sieht, aber die Raupe wählte die Decke des Aufzuchtskastens:



Zwei der Eulenraupen dürften sich mittlerweile ebenfalls verpuppt haben, jedenfalls sind sie nicht mehr aufzufinden. Amphypyra tragopoginis scheint kurz vor der Verpuppung zu sein.

Die Raupen von Saturnia pavoniella sind riesig (> 6 cm) und mit 1 cm Dicke schön fett geworden. Auch sie werden bald verpuppungsbereit sein. Vor der Verpuppung spinnen sie sich in einen Kokon ein.



Die anfänglich schwarze, gelb geringelte Raupe von Lycia hirtaria (Schwarzfühler-Dickleibspanner) hat ihr Aussehen inzwischen sehr geändert. Sie ist jetzt ca. 4 cm lang.





29. Juni 2009

Heute musste ich die Raupe von Amphipyra tragopginis (Dreipunkt-Glanzeule) aus dem Kasten entfernen, da sie parasiert war. Dafür zog eine neue Raupe ein: Orthosia munda (Zweifleck-Kätzcheneule), die ich an einer Distel am Gartenzaun fand. Kaum war sie im Kasten, krabbelte sie zu den Weidenzweigen und fraß dort munter.



Orthosia munda


1. Juli 2009

Die nächste Aurorafalter-Raupe hat sich auf die Verpuppung vorbereitet und sich angegurtet:



Lycia hirtaria hat sich erneut gehäutet und ist nun 5 cm lang:



Meine Schwalbi-Raupe (Papilio machaon) dürfte bald verpuppungsbereit sein. Es ist ein besonders hübsches Exemplar:



Porträt einer ausgewachsenen Papilio-machaon-Raupe




Diese Raupenfüßchen finde ich immer wieder nett ...


2. Juli 2009

Obige Schwalbenschwanz-Raupe hat sich heute zur Verpuppung bereit gemacht, wie üblich zuvor den Darm entleert und sich an der Decke des Kastens angegurtet. Hier die Präpuppe:






Oben sieht man ein Gespinnst der Distelfalter-Raupe, das i.d.R. nur zum Fressen verlassen wird. Befindet sich die Raupe in ihrem Versteck, hält sie sich vornehmlich im oberen Bereich auf, während sich am Grund des Gespinnsts der Kot sammelt.

Die zweite Anthocharis cardamines hat sich heute verpuppt.


3. Juli 2009

Nun hat sich auch die dritte Aurorafalter-Raupe verpuppt, und zwar an einem abgefressenen Weidenzweig. Die vierte Raupe wird noch einige Tage brauchen, bis sie soweit ist. Als ich sie eingesammelt hatte, war sie nicht einmal einen Zentimeter lang.

Die erste Distelfalter-Raupe im Aufzuchtskasten scheint sich ebenfalls auf die Verpuppung vorzubereiten. Heute kroch sie den ganzen Tag durch den Kasten und hat es sich abends an der Decke desselben niedergelassen.



--> Fortsetzung
 


 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)