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Wolle aus Katzen- und Hundehaar


Schon seit vielen Jahren bin ich daran interessiert, ausgekämmte Katzenhaare zu Wolle zu verspinnen. Da ich keine Ahnung hatte, wie das funktioniert, gab ich einmal 50 g Haare von unserer ehemaligen Katze Mini bei einer Hobbyspinnerin in Deutschland in Auftrag. Ich zahlte für das entstandene 50-g-Knäuel sage und schreibe 50 Euro - also richtig teuer. Okay, hatte ich verkraftet. Außerdem weiß ich inzwischen, was die Produktion an Aufwand bedeutet.

Nachdem Katze Lucie bei uns eingezogen war, beschloss ich zu Beginn der Corona-Pandemie (2020), ihre langen Haare selbst zu verspinnen. Die allerersten Versuche waren die helle Katastrophe, aber schon bald hatte ich den Dreh raus. Mittlerweile entsteht aus Lucies ausgekämmten Haaren eine wunderbar weiche Wolle.



Ausgekämmte Haare



Die erste fertige Wolle - noch ein wenig dick ...

Mittlerweile habe ich an die 70 g versponnen und z.T. mit andersfarbiger Merino-Wolle verzwirnt. Lucies Haare lassen sich wunderbar und auch sehr dünn verspinnen. Ich bin begeistert.

Die Haare unserer Hündin Jule hingegen hatten sich als vollkommen ungeeignet erwiesen. Sie waren zwar lang, aber zu glatt und auch zu dick. Ganz anders verhält es sich mit der Unterwolle von Aaron. Sie lässt sich noch leichter verspinnen als die Haare unserer Katze.

Wer selbst Katzen- oder Hundehaare verspinnen möchte, benötigt nicht viel. Für das Auskämmen verwende ich diesen Kamm:



Beim Auskämmen ist es wichtig, die ausgekämmten Haare einigermaßen parallel und locker zu lagern. Auf diese Weise sind die Haare ohne weitere Vorbereitung (Kardieren oder Kämmen) verspinnbar. Ich lagere die Haare in einem kleinen Karton. Lucie hat zum Glück gar nichts gegen das Auskämmen - im Gegenteil: Sie legt sich hin und schnurrt. Aaron hingegen mag das Auskämmen gar nicht. Es ist aber etwa zweimal jährlich nötig, wenn man nicht das ganze Haus voller Wollmäuse haben möchte.

Für das Spinnen verwende ich einfache Handspindeln. 

Zunächst werden zwei ungefähr gleich lange Garnstränge gesponnen (Spindel im Uhrzeigersinn drehen), anschließend gehaspelt (ich verwende dafür eine größere Kiste), an zwei oder drei Stellen zusammengebunden und für ca. 15 min. in ein gut warmes Entspannungsbad gelegt. Danach werden die Stränge ausgewrungen und zum Trocknen an einen Haken gehängt. Sind die Stränge trocken, kann man sie zu Knäuel aufwickeln. Zum Verzwirnen lege ich die beiden Knäuel in je ein Marmeladenglas, verbinde die Stränge und verzwirne sie per Spindel links herum. Man kann natürlich auch gegen den Uhrzeigersinn spinnen, muss dann aber im Uhrzeigersinn verzwirnen. Da muss man rausfinden, was einem eher zusagt.

Ist die Wolle verzwirnt, wird sie erneut gehaspelt und noch einmal für ca. 15 min. ins Entspannungsbad gelegt. Danach auswringen, zum Trocknen aufhängen und schließlich zum Knäuel wickeln. Fertig ist die Wolle!



Die ausgekämmte Unterwolle von Aaron auf einer leichten Handspindel

Aarons Unterwolle lässt sich superdünn verspinnen, man muss aber - wie auch bei Katzenhaaren - etwas mehr Drall geben, damit das Garn stabil ist. Angeblich soll Wolle aus Hunde- und Katzenhaar um bis zu 80 mal stärker wärmen als Schafwolle, weshalb sie später locker verstrickt bzw. gehäkelt werden sollte.

Man kann die Haare von Hunden und Katzen problemlos mit anderen Fasern mischen und erzielt dabei interessante Effekte. Im folgenden Bild sieht man oben reine Hundewolle, unten Katzenwolle mit goldgelber, naturweißer und dunkelbrauner Merinowolle vermischt.













 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)