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Schwalbenschwanz-Aufzucht, Teil 1



Auf dieser Seite möchte ich tagebuchartig die Erfolge (oder auch Miss- erfolge) meines ersten Aufzuchtversuchs dokumentieren. Bei meinen Zöglingen handelt es sich um vier Jungraupen des wunderschönen Schwalbenschwanzes (Papilio machaon), einem Vertreter der Ritter- falter (Papilionidae), die in Mitteleuropa mit sechs Arten vertreten sind.




Der Schwalbenschwanz ist bei uns noch sehr häufig. An manchen Sommertagen treffe ich auf einem halbstündigen Spaziergang locker an die zehn Falter. In unserer Region gibt es zwei Generationen im Jahr. Die Räupchen meines Aufzugsversuchs sind knapp 1,5 Wochen alt und entstammen der Sommergeneration. Ich fand sie zum einen an Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) im Garten, zum anderen an Breitblättrigem Laserkraut (Laserpitium latifolium) unweit unseres Gartens. Man findet die Raupen aber auch an Kleiner Bibernelle (Pimpinella saxifraga), Wiesen-Kümmel (Carum carvi), Wilder Möhre (Daucus carota) oder in Gärten an Dill und Fenchel. Falls man die Raupen im eigenen Nutzgarten findet, sollte man sie nicht vernichten. Da die Eier stets einzeln abgelegt werden, nehmen die Raupen nie so überhand, dass sie alles Grün abfressen. Überwiegend fressen sie eh nur die Fruchstände der Pflanzen. Den Nutzpflanzen schadet der geringfügige Raupenfraß garantiert nicht.

"Meine" Raupen werden sich in wenigen Wochen verpuppen und das Winterhalbjahr im Puppenstadium verbringen.


22. August 2008

Von mehreren Jungraupen sammelte ich nachmittags je Fundort zwei Exemplare (Größe: 13 mm bis 16 mm) ein und gab sie zusammen mit Teilen ihrer Futterpflanze in ein belüftetes Übergangsgefäß, das ich an einem gut belüfteten und nicht direkt besonnten Ort deponiert habe.



Zwei der größeren Räupchen im letzten Jungraupengewand


23. August 2008

Die erste Raupe hatte am frühen Morgen ihr letztes Jungraupenkleid abgelegt und zeigt seitdem die typische Färbung der Papilio-machaon-Raupe. Sie ist etwas über 2 cm lang. Als sich die zweite Raupe über die Mittagszeit häutete, konnte ich zuschauen. Es war das erste Mal, dass ich so etwas sah. Die Häutung verlief überraschend schnell. Wenig später fraß die Raupe ihre abgestreifte Hülle auf.



Raupe nach der Häutung

Nachmittags zogen die Tierchen in ein neues Gefäß um, und zwar in ein 15 cm hohes und 10 cm breites Einweckglas mit etwas Katzenstreu am Boden, in das ich die Futterpflanzen hineinsteckte. Das Glas verschloss ich mit einer mittels Gummiband fixierten Gaze:




Hier haben die Jungraupen vorerst genügend Platz, wobei ich aber schon über ein anderes passendes Gefäß nachdenke, das dann auch bis zum Falterschlupf geeignet ist.


24. August 2008

Heute hat sich die dritte Raupe gehäutet, d.h. ihr letztes Jungraupen- gewand verlassen. Die vierte Raupe scheint ebenfalls kurz vor der Häutung zu sein, denn sie bewegt sich seit heute vormittag nicht mehr. Die anderen drei Raupen sind im Gefäß munter unterwegs und nehmen die angebotenen Pflanzen gern an. Nach einem ausgiebigen Mahl schlafen die Tierchen entweder an der Glaswand oder an einem Stängel.


26. August 2008

Die kleinste Raupe scheint etwas zu schwächeln. Sie frisst zwar wieder eifrig, denkt aber vorerst nicht daran, ihre Jungraupenhaut zu verlassen. Die drei anderen Raupen entwickeln sich prächtig.

Das Futter wird täglich gewechselt. Die an den Stängeln ruhenden Raupen werden möglichst wenig gestört. Ich schneide den von einer Raupe besetzten Stängel von der alten Futterpflanze ab und lege ihn auf die frische Futterpflanze. Das Katzenstreu am Grund des Glases wird einfach durchmischt. Bei zu starker Verschmutzung durch den Raupenkot wird es ausgetauscht. Bisher ist dies aber nicht nötig.



Die größte der vier Raupen beim Fressen an Kleiner Bibernelle (Aufnahme durch's Glas)


27. August 2008

Nun hat sich auch die letzte Raupe gehäutet. Allen vier Tierchen geht es gut. Von den vier übriggebliebenen Raupen im Garten ist nur noch eine vorhanden. Die anderen sind vermutlich von Tieren gefressen worden oder anderweitig verendet.


28. August 2008

Mit vielen guten Tipps (ein großes Dankeschön an Beat Weisskopf aus der Schweiz) werde ich mich nun daran machen, für meine ordentlich wachsende Raupen ein Gehäuse zu bauen, in denen die Tiere bis zum Schlupf im Frühling nächsten Jahres bleiben können. Ich werde wohl eine stabile Pappkiste entsprechend umbauen, d.h. sie an drei Seiten ausschneiden und die Öffnungen mit schwarzem Fliegengitter versehen, so dass das kleine "Gehege" gut durchlüftet wird. Den Boden werde ich wie jetzt mit Katzenstreu füllen. Das Katzenstreu hat sich bewährt. Dieses bei Verunreinigung durch den Raupenkot auszutauschen, ist kein Problem. Futterpflanzen kommen in ein wassergefülltes Gefäß, das ich so abdichte, dass meine Raupen nicht darin ertrinken können.

Die drei großen Raupen entwickeln sich perfekt. Die größte ist mittlerweile ca. 3 cm lang und richtig fett. Die kleinste, die erst gestern ihr letztes Jungraupenkleid abgestreift hatte, frisst weiterhin fleissig. Sie ist aber nur ca. 18-19 mm lang und wirkt lange nicht so agil wie die anderen drei. Sollte sie in ihrer Weiterentwicklung weiterhin auffällige Rückstände zeigen, werde ich sie vorsichtshalber isolieren (oder aussetzen).


29. August 2008

Allen vier Raupen geht es gut. Die drei großen Tiere hocken an verschiedenen Stängeln und werden sich wohl bald erneut häuten. Sie fressen im Augenblick nicht und wollen ihre Ruhe haben. Die kleinste Raupe war heute den ganzen Tag munter unterwegs und fraß auch tüchtig. Die Geschwister der kleinsten Raupe konnte ich heute beobachten, um festzustellen, dass deren Entwicklung gleich ist. Ich bin beruhigt.


30. August 2008

Nun sind die Raupen in ihr neues Domizil umgezogen. Der Zuchtkasten ist an drei Seiten mit Fliegengaze versehen, an den Seiten mit Doppel- klebeband fixiert, oben per Klettband, so dass die Gaze zum Reinigen des Kastens und Füttern der Raupen mühelos abgezogen werden kann.



Der fertige Raupenaufzuchtskasten



--> Fortsetzung


 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)